Jahresbericht 2018

Jahresbericht 2018 Verein Landenergie SH

Die drei wichtigsten Eckpfeiler der Energiestrategie 2050 sind definiert und sollen umgesetzt werden. Energieverbrauch senken – Energieeffizienz erhöhen und erneuerbare Energien fördern.

Das neue Energiegesetz das ab 1. Januar 2018 in Kraft getreten ist und bietet neue Möglichkeiten.

 Der Vorstand hat sich an 3 Sitzungen getroffen und versucht, die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen. Unser Verein hat gemäss Statuten klar den Auftrag, die regionalen Möglichkeiten der erneuerbaren Energien aufzuzeigen und zu unterstützen. Der Leistungsauftrag vom regionalen Naturpark SH soll erfüllt werden: Die Stärkung einer regionalen Energieversorgung auf der Basis der erneuerbaren Energien. Dies gilt für alle Bereiche, die in unserem Logo vorhanden sind; die Sonne, die Biomasse, Holz und der Wind.

Unser Verein ist ein Kind des SH Bauernverbandes, entstanden 2013 aus dem Prozess der landwirt-schaftlichen Planung. Die Zusammengehörigkeit von Bauernverband, Landfrauen, Landenergie soll vermehrt sichtbar werden mit der Vernetzung im digitalen Bereich. Diese Webseiten hat Rahel Brütsch gestaltet, wirken und sind verbindend.

Nun zu unseren Kernbereichen:

Im Bereich Sonnenenergie ist der Schwerpunkt aktuell klar bei den Eigenverbrauchsanlagen für Betriebe, die permanente Stromverbraucher wie Heizung, Kühlung, Lüftung, Fütterung etc. im Einsatz haben. Die Einmalvergütung für PV Anlagen wurde von 30 auf 100 kWh Maximalleistung erhöht und somit kann der eigene Strom wirtschaftlich produziert werden, da die Netzkosten entfallen. Optimale Anlagen können ihren Strom ohne Probleme für 6-8 Rp/kWh produzieren. Die zu lange Wartezeit bis zur Auszahlung ist störend und für die Betriebe auch eine Frage der Liquidität. Etliche Betriebe klären ab und wir unterstützen sie mit unserem Know How.

Die Mini – Biogasanlage von Hanspeter Neukomm ist weiterhin auf Tournee. An den Tagen der Naturwissenschaft an der Kanti SH vom 4. / 5. Mai konnten die Besucher die feinen Würstli vom Biogasgrill und die kompetenten Erläuterungen geniessen. Für viele Neu und fast Unvorstellbar ist die Tatsache,  dass aus Abfallstoffen saubere Energie entstehen kann. Ein kapitaler Unterschied zu den meisten Anlagen im Ausland. Unser erklärtes Ziel ist es nach wie vor, dass an den tierintensiven Standorten im Kanton noch weitere Biogasanlagen entstehen und wirtschaftlich betrieben werden können. Nach und während verschiedener Vorstudien und Gesprächen liegt aktuell leider nur eine Biogas- Machbarkeitsstudie vor. Der nächste Schritt für ein konkretes Baugesuch wird zur Zeit nicht gemacht, da die Spielregen für «die Zeit nach KEF» noch zu wenig bekannt sind. Wir waren präsent an der Eröffnung der Swiss Future Farm in Tänikon vom 21. – 23. September. Die Anlage hat in Tänikon überwintert und wird die ganze Saison die permanente Ausstellung mitprägen. Die Eröffnung der Ausstellung Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Elektromobilität in der Landwirtschaft ist am 21. März. Die Zürcher Energie 360° sucht Biogas, um den geforderten Mindestanteil von 30% bis ins Jahr 2030 sicherstellen zu können. Weil das Gasnetz im Kanton SH im Eigentum von SH Power ist, haben wir als Vorstand das Gespräch mit den Verantwortlichen von Etawatt und SH Power gesucht. Das direkte Einspeisen von gereinigtem Biogas könnte eine gute Alternative zur Verstromung werden, da keine Wärmeabnehmer vorhanden sein müssen. Die Gespräche mit Betrieben in der Nähe des Gasnetzes laufen bereits.

Ein Holzgas BHKW mit einheimischem Holz betrieben kann eine gute Möglichkeit sein, ein Fernwärmenetz zu betreiben. Darum haben wir uns an den Tagen der offenen Türe auf dem  Betrieb Fischer Energie GmbH in Schlaate vom 7. - 9. September engagiert.

Die Richtplananpassung Kapitel Wind hat im SH - Parlament und Medien einiges zu reden gegeben und wurde kontrovers diskutiert. Im Zentrum stand ganz klar das Projekt Chroobach, welches nun einen Schritt weitergekommen ist. Unser Engagement ist klar im Bereich der Kleinwindanlagen in der Landwirtschaftszone. Die Präzisierung, wie gross eine Kleinwindanlage sein darf und wo eine solche in der Landwirtschaftszone möglich sein soll, ist ein kleiner Abschnitt in dieser Richtplanänderung. Die Grundbedingungen und Maximalfläche wurden festgelegt. Leider mit der Totalfläche gemessen bis am Boden statt der Arbeits- bzw. Rotorfläche. Dieses Falschmass konnte ich leider auch in der Kommission nicht verhindern und wollte im Kantonsrat die gesamte Vorlage damit nicht gefährden. Noch fehlt der Leitfaden bzw. die Spielregeln für zukünftige Kleinwindanlagen.

Die wichtigste Grundlage für jegliche Wirtschaftlichkeitsberechnung ist eine Windmessung an den entsprechenden Standorten. Der Jahresschwerpunkt des Vorstandes für das Jahr 2018 war goldrichtig, die Windmessungen zu intensivieren, um ein verlässlicheres Bild zu erhalten. Dank der Vernetzung mit dem Naturpark macht der Student Silvio Frei aus Stein am Rhein dieses Thema zu seiner Bachelorarbeit. Nächste Woche werden wir mittels LIDAR Gerät von der Hochschule Winterthur einzelne Messpunkte überprüfen. Silvio Frei wird auf Grund der sehr genauen Messungen klare Empfehlungen machen können, welcher Typ sich an welchem Standort besser eignen wird.

Das eingereichte Baugesuch für das Projekt Rummelenhof in Hallau wurde kürzlich vom kantonalen Baudepartement SH abgelehnt. Die aktuellsten Windmessungen werden Aufschluss geben, an welchem Standort ein nächstes Baugesuch eingereicht werden sollte. Ein SH Landwirt wird aufgrund Positiver Gespräche ein Baugesuch für eine kleine ca. 10 m Anlage einreichen. So kann er sein PV Anlage optimal ergänzen und den Eigenbedarfsanteil massiv erhöhen.

All diese aktuellsten Themen zeigten wir am ENERGIE Bauerntag am 20. Oktober in Oberhallau. Die Firmen Basler & Hofmann, MBR Solar AG, Solvatec AG, Vögelin GmBH, HEIM Energie und Fleco Power zeigten im Kurzreferat und Ausstellung ihre Angebote auf. Die Möglichkeit mit dem neuen Energiegesetz in der Nachbarschaft eine Eigenverbrauchs-Gemeinschaft zu gründen und als Selbstvermarkter aufzutreten, eröffnet neue zukunftsorientierte Betriebssektoren. Der Konsument will regionale, ökologische Nahrungsmittel und das wird sich auch im Bereich Energie entsprechend entwickeln. Es liegt an uns, diese Chancen vor Ort gut zu nutzen.

Fazit: Das erste Jahr ohne «professionellen Geschäftsführer» war für mich intensiv & herausfordernd.

Herzlichen Dank für Eure Unterstützung!